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Schwierigkeitsgrade beim Wandern

14.11.2023

Naturnahe Wanderungen bieten nicht nur eine willkommene Flucht aus dem hektischen Alltag, sondern auch eine Vielzahl an Erlebnissen für Naturbegeisterte und Outdoor-Enthusiasten. Bei der Planung einer Wanderung spielt der Schwierigkeitsgrad eine entscheidende Rolle, denn er beeinflusst maßgeblich, wie anspruchsvoll und herausfordernd die Tour letztendlich wird. Von sanften Spaziergängen entlang leicht begehbarer Pfade bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren durch raue Landschaften – die Vielfalt an Wanderwegen ist beeindruckend, aber auch mit unterschiedlichen Herausforderungen verbunden.

Zur Klassifikation von Bergwegen existieren 2 Skalen, welche jedoch sehr gut zueinander passen. Auf Schildern am Wegesrand wird meist die Bergwege-Klassifikation genutzt und mit einem farblichen Punkt neben dem Namen der Wanderroute dargestellt.

Eher im Hochalpinen Bereich wird die SAC Wanderskala angewandt. Hier werden farbliche Markierungen (Streifen, seltener auch Punkte) auf Schildern angebracht oder aber direkt auf den Fels gesprüht.

Im Folgenden eine Übersicht über die beiden Schwierigkeitsskalen:

 

SAC Wanderskala Bergwege-Klassifikation
Klasse Farbe (SAC/Alpin) Erklärung Bezeichnung Farbe Erklärung
T1   Weg gut gebahnt. Falls vorhanden, sind exponierte Stellen sehr gut gesichert. Absturzgefahr kann bei normalem Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden. Auch mit Turnschuhen geeignet. Orientierung problemlos, in der Regel auch ohne Karte möglich. Talwege Gelb Talnahe, breite, einfach zu begehende Wege ohne Absturzgefahr. Meist nicht vom Alpenverein gepflegt und beschildert.
T2 Weiß-Rot-Weiß Weg mit durchgehendem Trassee. Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht völlig ausgeschlossen. Etwas Trittsicherheit nötig, Trekkingschuhe empfehlenswert. Elementares Orientierungsvermögen von Vorteil Einfache Bergwege Blau Überwiegend schmal, können steil angelegt sein und weisen keine absturzgefährlichen Passagen auf.
T3 Weiß-Rot-Weiß

Weiß-Blau-Weiß
Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen. Gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe nötig. Durchschnittliches Orientierungsvermögen. Elementare alpine Erfahrung. Mittelschwere Bergwege Rot Überwiegend schmal, oft steil angelegt und können absturzgefährliche Passagen aufweisen. Es können zudem kurze versicherte Gehpassagen (z.B. Drahtseil) vorkommen.
T4 Weiß-Blau-Weiß Wegspur nicht zwingend vorhanden. An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen. Im Hochgebirge evtl. einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen. Vertrautheit mit exponiertem Gelände nötig. Stabile Trekkingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung. Bei Wettersturz kann ein Rückzug schwierig werden. Schwere Bergwege Schwarz Schmal, oft steil angelegt und absturzgefährlich. Es kommen gehäuft versicherte Gehpassagen und/oder einfache Kletterstellen vor, die den Gebrauch der Hände erfordern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.
T5 Weiß-Blau-Weiß Oft weglos. Einzelne einfache Kletterstellen. Exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen. Im Hochgebirge evtl. apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr. Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute Alpinerfahrung im hochalpinen Gelände. Elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil.
T6 Weiß-Blau-Weiß Meist weglos. Kletterstellen bis II. Häufig sehr exponiert. Heikles Schrofengelände. Apere Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr. Meist nicht markiert. Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln.