Wie an vielen Orten in ganz Deutschland gab es in den letzten Wochen auch in Mainz Demonstrationen für Demokratie und gegen Bestrebungen, die darauf abzielen, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung auszuhebeln.
Als Alpenverein haben wir hier eine besondere Verantwortung, die mit unserer Geschichte zusammenhängt. Weit vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten beteiligte sich der Alpenverein an der Ausgrenzung von Jüdinnen und Juden. Schon vor 100 Jahren wurde die Sektion Donauland, in der vor allem Mitglieder jüdischer Herkunft organisiert waren, aus dem Alpenverein ausgeschlossen - und 1934 beschloss auch die Sektion Mainz auf ihrer Mitgliederversammlung: "... Wer Mitglied der Sektion werden will, muss arischer Abstammung sein und hat dies im Aufnahmegesuch nachzuweisen. ... Nichtarier können grundsätzlich nicht Mitglied der Sektion sein."
Heute sind Offenheit, Toleranz und Wertschätzung gegenüber allen Menschen, ungeachtet ihrer Weltanschauung, Religion, Kultur, sexuellen Orientierung oder ethnischen Herkunft, zentrale demokratische Werte, für die der Deutsche Alpenverein einsteht. Als starker zivilgesellschaftlicher Akteur übernimmt er Verantwortung. Das wird auch deutlich im Leitbild des Deutschen Alpenvereins, dem wir uns als Sektion verpflichtet fühlen.
Lasst uns also achtsam sein und gemeinsam an einer respektvollen Gemeinschaft arbeiten. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie schnell Ausgrenzung möglich ist. Jede und jeder Einzelne von uns kann dazu beitragen und dafür einstehen, dass unsere Sektion ein Ort der Vielfalt und des Miteinanders ist und bleibt. Nie wieder ist jetzt!
Der Vorstand
