Grundkurs Hochalpin: Ausbildungswoche Fels (28. Juli - 3. August 2018)

Alpinis im Fels – Grundkurs Hochalpin II unterwegs in Österreich

Im Sommer 2018 verbrachte der zweite Grundkurs Hochalpin unter der Leitung von Annette Schorr und Sonja Haug ihre „Felswoche“ auf der Steinseehütte in Österreich.

Neben Theorieabenden zu alpinen Gefahren und Orientierung mit Kompass und Karte war der praktische Teil bisher der Klettersteig in Boppard. Dies wurde beim Aufstieg zur Hütte deutlich, da es kam wie erwartet: einige sprinteten vor, andere starteten entspannt und so kamen wir alle zu relativ unterschiedlichen Zeiten an. Wir haben die Lektion gelernt und können jetzt gut gemeinsam als Gruppe unterwegs sein, was auch mehr Spaß macht.

Was haben wir also in der Felswoche gemacht? Wir absolvierten ein Tritttraining im Gebirge, der obligatorische Schneefleck und die bei einigen sehr beliebte Schotterpiste waren ebenfalls zu finden. Da der achtsame Umgang mit Flora und Fauna ein Bestandteil im Kurs ist, achteten wir selbstverständlich darauf, nur auf ausgewählten blümchen- und moosfreien Flächen auf dem Schotter zu gehen.

Rund um die Steinseehütte entfaltet sich ein schon fast kitschig-schönes Bergpanorama mit See und steil aufgehenden Felswänden, die einen wunderbaren Klettergarten für Einsteigergruppen wie für Fortgeschrittene bieten. Wir sammelten also unsere Erfahrungen beim Klettern am Fels, was im Vergleich zum Klettern in der Halle ganz anders ist. Das Bergpanorama kann ablenken und genauso gut klarmachen, wie tief es nach unten geht. So hatte sich jede und jeder den eigenen Herausforderungen zu stellen.

Abends nach gutem Hüttenessen war unsere Hauptbeschäftigung ein Kartenspiel, um danach müde und zufrieden ins Bett zu fallen. Vor dem Kartenspielen beschäftigten wir uns mit Material- und Knotenkunde oder planten mit Planzeigern, Karten, Papier und Stiften unsere Touren für den nächsten Tag. So ging es über einen Klettersteig auf den nächsten Berg oder in einer Tagestour zu einem weiteren Berg im anliegenden Tal.

Währenddessen flossen immer wieder Informationen und weitere Themen zu Erster Hilfe am Berg oder alpinen Gefahren. Beispielsweise entwickelte sich eine Diskussion, ab wann der Helm auf dem Weg zum Klettersteig anzuziehen sei. Schlussendlich griffen Sonja und Annette ein, um zu verhindern, dass wir eine dreiviertel Stunde vor dem Einstieg schon die Helme anziehen wollten. Ein gesundes Gefühl für Sicherheit am Berg muss sich wohl erst entwickeln.

Fühlten wir uns auf unserer Tageswanderung zu wohl, wurden wir von unserer Leitung ermuntert, einen Schritt schneller zu gehen, bevor uns das Gewitter noch vor dem letzten Joch vor der Hütte erwischt.

Natürlich sind einige auch im See baden gewesen, wobei es sehr kalt war. Die alpine Fauna ließ uns mit Steinböcken, Murmeltieren, Vögeln und einer Herde Haflinger auch nicht im Stich. Wir hatten eine Woche mit viel Sonne, die uns Salzränder auf den T-Shirts hinterließ. Alles in allem war es eine schöne Woche, die wir als Gruppe sehr genossen haben und die Lust auf die kommenden Teile des Kurses gemacht hat. Im nächsten Wochentrip sind die Alpinis dann im Eis unterwegs.

Text: Annika Gramoll