Bei frühlingshaften Temperaturen und ohne Mairegen machten sich 31 Teilnehmer*innen auf nach Schwetzingen, das Ziel, welches Heinz Brix für den diesjährigen Wanderausflug gewählt hat.
Eine Stadtführung musste natürlich sein und so erfuhren wir sehr viel Wissenswertes über dieses kleine Städtchen, so z. B. über Spargelanbau im Speziellen und Gemüseanbau im Allgemeinen. 2018 ist das Jubiläumsjahr für 350 Jahre dortigen Spargelanbau, dem Spargel wurde sogar ein Denkmal in Form der „Spargelfrau“ gesetzt.
Auch eine Skulptur des Kurfürsten Carl Theodor (1724 – 1799), mit einer seiner Mätressen auf einem Schwein sitzend, findet sich auf dem Schlossplatz. Das Schwetzinger Schloss diente den pfälzischen Kurfürsten Karl Philipp und Carl Theodor als Sommerresidenz. Der Preußenkönig Friedrich II neidete dem Kurfürsten, dass er mehr Ländereien durch Erbschaft denn durch Kriegführung errungen hatte. Für den Alten Fritz bedeutete es einen Imageverlust, dass seine königlichen Wasserspiele nicht so fehlerfrei funktionierten wie die imposanten von Carl Theodor, was in der damaligen Zeit ein Muss für den Adel war. Darüber hinaus befreundete sich Carl Theodor zu guter Letzt auch noch mit Voltaire nach dessen Freundschaftsbruch mit Friedrich II. Diese Umstände und das Schwein als Glücksbringer für Reichtum, Fruchtbarkeit und Stärke gönnte der Preußenkönig Friedrich II dem Kurfürsten Carl Theodor nicht und betitelte ihn deshalb abkanzelnd als „Glücksschwein“.
Zum Mittagessen wurden wir im historischen Restaurant „Zum blauen Loch“ erwartet und im Anschluss verbrachten wir den Nachmittag im wundervollen Schlossgarten. Der erste Eindruck war ein bleibender für uns alle. Der Schwetzinger Schlossgarten gehört heute zu den Meisterwerken europäischer Gartenkunst mit seiner Verbindung zwischen geometrischem und landschaftlichem Stil. Für ausgefallene Gartenkunst hatte Carl Theodor ein Faible und er ließ zu dem im französischen Stil gestalteten Garten den ersten englischen Landschaftsgarten in Deutschland anlegen. In dem „türkischen Garten“ mit Moschee vereinte er Elemente aus dem maurisch-islamischen Baustil mit der Phantasie aus 1001 Nacht, extravagant und prunkvoll, ein Badehaus wurde nach antiken Vorbildern gebaut. Carl Theodor war ein Mäzen für alles Schöne.
Diesen wunderschönen Tag rundeten wir im Schlosscafé ab, schauten dabei auf die Weiträumigkeit der Anlage und kamen uns vor wie die Hofdamen und Ritter aus einer vergangen Epoche.
Text: Margot Schätzlein