Mit etwas Aufregung am Anfahrtstag, an dem eine hitzige Italienerin ausgerechnet Frank, unserem Ausbilder, ins Auto fährt und zum Glück nur Blechschaden und einen erhöhten Puls hinterlässt, konnten wir am Nachmittag bei gutem Wetter in unseren ersten Klettersteig, den Colodri, einsteigen. Oben mit toller Weitsicht und mit Blick auf den Gardasee. Abends, bei einem Aperol Spritz in Arco auf dem Marktplatz und einem Eis bei Marco, kam das erste Entspannungs- und Urlaubsgefühl für alle auf.
Samstag: Fahrt zum Cima Capi Kettersteig und Aufstieg bei gemäßigtem Tempo mit sehr schönen Wander- und Kletterpassagen, im Schwierigkeitsgrad A/B und 900 hm. Zwischendurch gab es herrliche Blicke auf den Gardasee und seinen von hier oben winzig wirkenden Segelschiffchen. Das Wetter ist sonnig-bewölkt, so dass nach der Tour ein Abstecher nach Arco zu Aperol Spritz und Eis in der Gruppe herzlich willkommen ist.
Sonntag: Klettersteig Gerado Sega im Monte Baldo Gebiet. Nach vielen Serpentinen und Übelkeit bei ein paar Mitfahrern parken wir an einer einsamen Kapelle (gut, dass Andrea den Weg und Einstieg dorthin kannte). Wir fangen an mit einer langen Wanderung und einigen Höhenmetern bergab, vorbei an einem hohen, schönen Wasserfall. Dann führt uns die Strecke bergauf und zum Einstieg des Klettersteiges. Es fängt zwar leicht an zu tröpfeln, aber alle wollen weiter und nach so einem langen Zustieg endlich klettern. Bis auf ein paar nasse rutschige Passagen ist dies ein toller Klettersteig mit Blick auf grandiose hohe Felsformationen und Querung durch ein langes ungesichertes, aber breites Band. Unter uns geht es ca. 100 m in die Tiefe, schwitz… Das Wetter und der Schuh halten! Zurück geht es wieder über die Serpentinen nach Mori in unsere Unterkunft und nach einer heißen Dusche ab ins Restaurant, den Abend ausklingen lassen.
Montag: Das Wetter ist etwas regnerisch. Wir machen uns auf den Weg zum Rio Secco nach San Michelle. Der Einstig verläuft an einem Wasserfall und über einen Bach entlang, der durch den nächtlichen Regen die Wände und Tritte sehr nass gespritzt hat, und somit für die Gruppe leider nicht kletterbar ist. Schade! Wir fahren weiter und wollen es beim Rio Sallagoni zur Burg Castel Drena versuchen. Dort angekommen, versperrt uns ein weiß-rotes Band den Zugang… In der Zwischenzeit ist die Sonne wieder zum Vorschein gekommen und alle sind voll motiviert. Da im Internet nichts von einer Sperrung steht, telefoniert Frank mit der Touristikinfo und diese wiederum mit den ansässigen Bergführern, die den Weg frei geben. Und los geht’s! Wir klettern durch Schluchten, über Bäche, wandern von Hügel zu Hügel, über Waldwege und hangeln uns auf gespannten Hochseilen über die Täler. Mit viel Abenteuer, Spaß und guter Laune kommen wir oben bei der Burg an. Später wieder zurück am Auto geht es an unserem letzten Abend noch einmal zu Eis und Aperol Spritz nach Arco.
Liebe Andrea und lieber Frank, ein ganz herzliches Dankeschön von der Gruppe für die tolle Planung und Tour!
Text: Irene Wasna