Staatlich geprüfte Tiroler Bergführer*innen vermitteln unseren Kursteilnehmenden fundiertes theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten beim Fortbewegen im felsigen Gelände sowie in der Sicherungstechnik und Wetterkunde.
Unsere Kurse sind die ideale Vorbereitung zur selbstständigen Durchführung von Bergtouren oder anspruchsvolleren Touren.
Die Teilnehmenden erwartet bei bester Verpflegung aus der Tiroler Spezialitätenküche eine unvergessliche Woche auf unserer urigen und gemütlichen Kaunergrathütte inmitten faszinierender Hochgebirgslandschaft auf 2817 m. Der Klettergarten sowie der Übungsklettersteig befinden sich direkt an der Hütte.
Bergkompetenz erwerben in 3 Stufen
Der Klimawandel ist in den Bergen schon länger zu beobachten und führte in den letzten Jahren zu einer rasanten Änderung der örtlichen Gegebenheiten rund um die Kaunergrathütte. Der Plangeroßgletscher ist fast verschwunden, Schneefelder sind oft nur noch im Frühsommer anzutreffen.
Dies erforderte eine Neuausrichtung und Anpassung der von der Sektion Mainz auf der Hütte angebotenen Alpinausbildung. Die Ausbildungskurse gibt es auf drei verschiedenen Niveaus:
Kursanmeldung
Wenn Sie sich für einen Grundkurs interessieren, können Sie sich direkt mit dem Online- Anmeldeformular anmelden.
Wenn Sie sich für einen Aufbau- oder Expert-Kurs interessieren, schreiben Sie bitte zunächst eine E-Mail an alpinausbildung-kaunergrathuette[at]dav-mainz.de - Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung. Füllen Sie bitte erst danach vollständig das Online-Anmeldeformular aus.
Den Link zum Online Anmeldeformular finden Sie in der jeweiligen Kursbeschreibung.
Für alle Teilnehmenden gelten
- die Teilnahmebedingungen für Kurse und Touren
- die Reservierungs-/No-show-Bedingungen für Alpenvereinshütten
- das Merkblatt zum Klimaschutz.
Alle Bedingungen finden Sie hier zur Ansicht und zum Download (unter "Teilnahme an Kursen und Touren"):
Ziele der Alpinausbildung
"Was immer du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an" (Johann Wolfgang von Goethe)
Das Abschmelzen der Gletscher vollzieht sich in den Alpen aktuell mit durchschnittlich 0,5 bis 1 Meter Verlust an Eisdicke pro Jahr, je nach Region, Höhenlage und Größe des Gletschers. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden je nach Entwicklung der Erderwärmung ein Großteil bis hin zu allen Gletschern der Alpen verschwunden sein. Der Klimawandel ist in den Bergen schon länger zu beobachten und führte in den letzten Jahren zu einer rasanten Änderung auch der örtlichen Gegebenheiten rund um die Kaunergrathütte. Der Plangeroßgletscher ist fast verschwunden, Schneefelder sind oft nur noch im Frühsommer anzutreffen.Die rasanten Veränderungen haben dazu geführt, dass die Alpinausbildung auf der Kaunergrathütte neu ausgerichtet wurde.
Hochtouren, wie wir sie bisher kannten, wird es nicht mehr geben. Das Gefahrenpotential beim sommerlichen Bergsteigen erhöht sich. Für eine realistische Risikoabschätzung der möglichen alpinen Gefahren, sollte man sich als Einsteiger*in als auch erfahrene*r Bergsteiger*in folgende Fragen bei der Planung von Touren im Hochgebirge stellen
- Mit welchen Gefahren muss ich rechnen und wodurch entstehen sie?
- Wie wahrscheinlich ist deren Eintritt und wie groß wäre ein möglicher Schaden?
- Welche geeigneten Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die Gefahren auf ein persönlich akzeptables Risiko zu minimieren? Ist ein Verzicht auf die Tour notwendig?
- Welchen Plan B habe ich parat?
Wo Gletscher abschmelzen, bleibt instabiles Moränengelände zurück. Die häufigsten Gefahren sind hier Steinschlag und Rutschungen sowie Stürze durch sich bewegendes Blockwerk. Hochalpine Übergänge (Scharten, Joche) werden zu steilen Aufschwüngen im Felsgelände, die häufig Klettern im I.-III. Grad erfordern, da die umliegenden Gletscher sich zurückziehen. Die Grate der hohen Gipfel sind zunehmend eisfrei und erfordern je nach Steilheit Klettern und Sicherungstechnik bzw. Klettern im kombinierten Gelände.
Das Auftauen von Permafrost führt zur Destabilisierung ganzer Bergflanken oder Wände. Die häufigste Gefahr sind Steinschläge, bis hin zu Fels- und Bergstürzen unterschiedlichsten Ausmaßes. Die Gefahr besteht grundsätzlich überall dort, wo die Nullgradgrenze für längere Zeit über der Permafrostgrenze liegt. Aktuell ist davon das Hochgebirge ab ca. 3.000 - 3.500 m betroffen.
Die Alpinausbildungskurse, die von staatlich geprüften Tiroler Bergführer*innen unter Nutzung der Trainingsstätten und Berge des Kaunergrats in der Nähe der Kaunergrathütte durchgeführt werden, dienen der Ausbildung und Vermittlung von alpinen Kenntnissen und Fertigkeiten im Hochgebirge. Zentrales Anliegen ist das Erlangen von Bergkompetenzen, die die Teilnehmenden befähigen, selbstständig und sicher leichte bis anspruchsvolle Alpintouren durchzuführen und die oben gestellten Fragen für sich gut beantworten zu können.
Die Neuausrichtung der Alpinausbildung mit Schwerpunkt Fels orientiert sich an den augenblicklich im Hochgebirge vorzufindenden Verhältnissen am Berg. In den Kursen vermittelte Sicherungs- und Klettertechniken im felsigen Gelände, ermöglichen den Teilnehmenden mit der richtigen Ausrüstung Gipfel sicher zu besteigen. Durch Trittschulung lassen sich loses Geröll und Blockwerk besser überwinden. Kursinhalte wie alpine Wetterkunde und Tourenplanung befähigen die Teilnehmenden, Gefahrenpotentiale von selbst geplanten Touren zu minimieren, einen Plan B mitzudenken und defensiv bei z.B. bestimmten Wetterereignissen wie einer Kaltfront zu agieren.